Prostatakrebs: Brachytherapie

Die Bezeichnung Brachytherapie kommt vom griechischen Wort «brachys» (=kurz) und deutet an, dass die Strahlen ihre Wirkung nur lokal und über eine kurze Distanz entfalten. Die Nachbarorgane werden so nur minimal belastet. Bei dem hier vorgestellten Low Dose Rate-Verfahren, welches am häufigsten verwendet wird, werden die Strahler - meist Jod 125 - permanent in die Prostata implantiert.

Es handelt sich um reiskorngrosse radioaktive Strahler, sogenannte Seeds. Die knapp fünf Millimeter kleinen Seeds haben eine Titanhülle, die zu keinerlei unerwünschten Gewebsreaktionen führt. Je nach der gewählten Aktivität der Seeds und der Prostatagrösse werden bei uns zwischen 40 und 60 Seeds implantiert.

Sie werden nach genauer Vorberechnung am Computer und mit Hilfe eines Ultraschalls sowie eines Zielrasters mittels Hohlnadeln vom Damm her in die Prostata eingeführt und dort implantiert. Die von den Seeds emittierte Strahlungsenergie bewirkt das Abtöten der Tumorzellen. Die Seeds strahlen über Monate mit einer geringen Dosisleistung, sodass die Nebenwirkungen reduziert werden können. Jod 125 hat eine Halbwertszeit von rund 60 Tagen, d.h. nach 9 bis 10 Monaten ist keine relevante Strahlung mehr vorhanden. 

Da diese Strahler nur eine geringe Eindringtiefe haben, wird das umliegende Gewebe wie Enddarm, Potenznervenfasern und der Schliessmuskel bestmöglich geschont. Auch müssen bezüglich Strahlenschutz weder beim Patienten noch bei seiner Umwelt besondere Vorkehrungen getroffen werden.

Die Planung und Durchführung der Brachytherapie erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen dem Urologen, dem Strahlenphysiker und dem Strahlentherapeuten. In der Schweiz wird die Brachytherapie erst von einzelnen spezialisierten Kliniken angeboten, darunter der Klinik Uroviva. 

Die Brachytherapie wird beim lokalisierten Prostatakrebs auch in Europa immer häufiger angewendet. Wie Langzeitstudien aus den USA belegen, sind die Resultate bezüglich Tumorheilung nach der Brachytherapie annährend gleichwertig wie nach einer operativen Entfernung der Prostata oder Bestrahlung von aussen. Die Nebenwirkungen - vor allem bezüglich Potenz und Kontinenz - scheinen bei der Brachytherapie weniger zu sein als nach einer Radikaloperation oder einer äusseren Bestrahlung.

Therapie in Bild und Ton 
 

Brachytherapie bei Prostatakrebs

Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Zürich

Mit Unterstützung der Krebsliga treffen sich Betroffene regelmässig in einer Selbsthilfegruppe in Zürich, wo Männer in der gleichen Situation ihre Erfahrungen austauschen und Unsicherheiten oder Fragen klären können.

Informationen & Anmeldung:
Formular Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Zürich (PDF)

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